Allgemein

Auf Grund sehr strenger Zulassungsvorschriften in den Vereinigten Staaten von Amerika, eines der stärksten Exportländer für Porsche, baute der Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen bereits 1965 das erste Targa Modell. Dieser Sportwagen war eine Mischung aus Cabriolet und Coupé, denn das lederbezogene Faltdach konnte mit wenigen Handgriffen im Nuh herausgenommen werden. So entstand ein Cabrio Feeling, ohne dabei die Sicherheit, im Falle eines Unfalls, aufgeben zu müssen. Dieser Überrollkäfig stellte einen deutlich erhöhten Schutz dar, als normale Cabriolets dies taten.
Porsche baute ab diesem Zeitpunkt von allen Modellreihen ein Targa, um so den stetig wachsenden Fankreis bedienen zu können.

Historie 

Dieser Porsche 911 Targa wurde am 01.07.1974 in den Vereinigten Staaten von Amerika ausgeliefert. Mexicoblau war bei der Bestellung eine sehr seltene und zudem aufpreispflichtige Außenfarbe, mit dem der Kunde aus Texas seinen Porsche damals in Auftrag gegeben hat. Dieser Porsche besitzt eine sehr spannende und komplette Historie, die bereits 1975 mit Rechnungen aus dem Porsche und Audi Zentrum in Oklahoma beginnt. Mit Sicherheit war der damalige Besitzer dieses Targa ein Porsche-Enthusiast, denn alle vorgeschriebenen Kundendienste wurden lückenlos im selben Porsche Zentrum durchgeführt und sämtliche Rechnungen von dieser Zeit liegen im Original vor.
Anfang 1980 zog der Besitzer auf Grund seiner beruflichen Laufbahn (Militär) nach Deutschland und reimportierte den Porsche 911 Targa. Schließlich entschied sich dieser im Jahr 1981 den 911 Targa bei einer Laufleistung von 57.135 Meilen (92.000 km) bei dem bekanntesten Porsche-Tuner schlechthin auf den 2.7 S umzurüsten. Sage und Schreibe 16.708,18 DM investierte der Amerikaner in den Umbau, der von dem deutschen Spezialisten Alois Ruf in Pfaffenhausen durchgeführt wurde und von dem ebenfalls die originale Rechnung vorliegt. Auch befindet sich ein postalischer Schriftverkehr zwischen Alois Ruf und dem amerikanischen Erstbesitzer in den Unterlagen zum Fahrzeug. Weitere originale Rechnungen von verschiedenen Porsche Ersatzteilen aus einem offiziellen Porsche Teiledienst, liegen der Historie ebenso bei.
Im Jahre 1984 kehrte der Besitzer wieder in die USA zurück und nahm den Porsche abermals mit in seine Heimat. In Maryland, dem neuen Wohnort des Exsoldaten, erfolgten weitere Kundendienste. Der letzte dann im Jahr 1986, als er sich letzten Endes dazu entschied, den Sportwagen zu verkaufen. Insgesamt 12 Jahre und über 90.000 Meilen (145.000 km) konnte der Besteller diesen Wagen sein Eigen nennen, eine Zeit in der er das Fahrzeug perfekt gepflegt und gewartet hat. In dieser Zeiten haben Besitzer und Fahrzeug mit Sicherheit sehr viel erlebt und selten würde man diese Geschichte so gerne erzählt bekommen, wie von diesem tollen Auto.
Doch natürlich hat auch diese Beziehung irgendwann mal ein Ende und so wechselte der Besitzer des Fahrzeugs im September 1986. Der zweite Eigentümer des mexicoblauen Porsche kam aus Virginia und kümmerte sich ebenso wie der Vorbesitzer um den Sportwagen. Weitere originale Rechnungen der diversen Kundendienste und Ersatzteile liegen vor. Doch bereits 3 Jahre später, im September 1989 trennte sich der Eigentümer wieder von dem Porsche und verkaufte ihn an einen Geschäftsmann, ebenfalls aus Virginia. Dieser brachte das Fahrzeug nach dem Kauf direkt zum Kundendienst und bestellte neue Reifen. Vermutlich war dieser Herr ein Händler, bzw. hat das Fahrzeug zu diesem Zweck erworben, denn genau ein halbes Jahr später wechselte der Wagen im August 1990 wieder den Besitzer. Zuvor hat dieser noch ein Wertgutachten in Auftrag gegeben, dass den Zustand des Fahrzeugs als "very good to fine condition" beschreibt. Der Wert wurde hierbei auf 14.000 US Dollar festgesetzt. Der Kaufvertrag an den neuen Eigentümer 1990 über 9.875,00 US Dollar liegt im Original vor, zu diesem Zeitpunkt hatte der Porsche eine Laufleistung von circa 103.000 Meilen (166.000 km).
In nun vierter Hand kam der Porsche wieder nach Maryland zu einem Geschäftsmann, der den Wagen für die nächsten 10 Jahren besitzen sollte. Selbstverständlich wurden auch in dieser Zeit alle Service durchgeführt und der Wagen weiterhin scheckheftgepflegt. Auch hier liegen alle Rechnungen im Original vor. Leider aber wurde der Porsche nur sehr selten gefahren und nach diesen 10 Jahren zeigte das Tachometer lediglich 6.000 Meilen (10.000 km) mehr an. Nun sollte der letzte Halterwechsel in den USA stattfinden, bei dem der Sportwagen nur etwas mehr als 109.000 Meilen (176.000 km) auf dem Tacho hatte. Bei diesem letzten Eigentümer in den USA, bevor der Porsche 911 Targa wieder nach Deutschland reimportiert werden sollte, verblieb das Auto für weitere 6 Jahre.
2008 kam der Porsche dann wieder in das Land, wo er einst produziert wurde, zurück. Nun in Baden-Württemberg und somit in 6. Hand, wurde zunächst ein Gutachten über den TÜV erstellt. Anschließend wurden alle notwenigen Servicearbeiten durchgeführt, um das Auto für den deutschen Straßenverkehr vorzubereiten. Eine Kurztaxierung eines Sachverständigen gibt 2009 einen Wert von 32.000,- € und einen Zustand von 2+ an. Zum Zeitpunkt dieses Wertgutachtens hatte der Porsche knapp 135.000 Meilen (218.000 km) auf dem Tacho. Von 2009 bis 2013, also innerhalb von 5 Jahren, wurden ungefähr 7.000,- € in den Sportwagen investiert, um ihn sowohl technisch als auch optisch in einen guten Zustand zu versetzen. 2013 erfolgte der letzte Halterwechsel und der neue Eigentümer, ebenfalls ein Unternehmer aus Baden-Württemberg, kaufte den Sportwagen und nahm diesen in seine Sammlung auf. Nach der Zulassung in Deutschland im Jahr 2009, wurde der Porsche 911 Targa nur sehr wenig gefahren. Da der Tacho bei der Zulassung von Meilen auf Kilometer umgebaut und der Kilometerstand auf 0 gesetzt wurde, kann festgehalten werden, dass der Wagen lediglich etwas über 2.500 km in Deutschland gefahren wurde. Nun zum Zeitpunkt der Veräußerung ergibt sich so eine Gesamtlaufleistung von etwas über 220.000 Kilometern, wobei nicht vergessen werden darf, dass der Motor nach der sehr kostspieligen Optimierung im Jahr 1981 lediglich 130.000 Kilometer gefahren wurde.

Besonderheiten 

Ein Porsche 911 Targa in mexicoblau ist sicherlich eine Besonderheit an sich, ein Fahrzeug mit dieser Dokumentation und einer lückenlosen Historie ist aber mit Sicherheit kaum mehr zu finden. Die Vorbesitzer aus Amerika müssen wahre Porschefans gewesen sein, nur so lässt sich diese Art der Dokumentation erklären. Allein die Tatsache, dass der Erstbesitzer den Wagen aus beruflichen Gründen, nach Deutschland importiert, ihn bei RUF modifizieren ließ und ein paar Jahre später wieder in die USA mit zurücknimmt, zeigt die Verbundenheit zum Fahrzeug.
Dieser Sportwagen möchte eine Geschichte erzählen, eine Geschichte voller Erlebnisse und Erfahrungen...

Ausstattung 

Das auffälligste Merkmal des Porsche 911 Targa ist zweifelsohne der seltene Farbwunsch. Mexicoblau ist keine sehr häufige Außenfarbe und sicherlich nur sehr schwer nochmals zu finden. Des Weiteren erfuhr der Porsche durch die Firma RUF ein Upgrade auf den S Motor und hat dadurch 175 PS. Auch wurden die Sitze durch Recaro Sportsitze mit der typischen Karosteppung passend zur Außenfarbe getauscht. Das Fahrzeug hat das originale Blaupunktradio und auch sonst befindet sich der Porsche in einem sehr originalen und gepflegten Zustand.

Technische Daten

Kategorie Sportwagen / Cabriolet
Herkunft Amerikanische Ausführung
Kraftstoff Benzin
Baujahr 1974
Erstzulassung 01.07.1974
Hubraum 2.653 cm³
Leistung 129 kW (175 PS)
Getriebe 5-Gang Schaltgetriebe
Antriebsart Hinterradantrieb
Kilometerstand 2.700 km (abgelesen)
Fahrzeughalter 7
Farbe mexikoblau
Innenausstattung Leder, schwarz / blau
Fahrgestellnummer 9114112XXX (auf Anfrage)
HU / AU 05/22
Preis Verkauft